Schröpfen

Schröpf-Behandlung

Schröpfen ist ein traditionelles Therapieverfahren. Es wird in der Alternativmedizin oft eingesetzt und zählt dort zu den ausleitenden Verfahren.

Dabei wird in sogenannten Schröpfgläsern oder Schröpfköpfen ein Unterdruck erzeugt. Diese Schröpfgläser werden direkt auf die Haut gesetzt, mit der Idee, durch den Unterdruck eine Ab- bzw. Ausleitung von Schadstoffen über die Haut zu erreichen – ähnlich wie wir meist bei Insektenstichen instinktiv reagieren und versuchen, das Gift aus der Wunde zu saugen. Der Unterdruck wird üblicherweise dadurch erreicht, dass die Luft im Schröpfkopf erhitzt und sofort auf die Rückenhaut des Patienten gesetzt wird. Das Erhitzen erfolgt durch einen in Äther getauchten Wattebausch, der angezündet wird. Eine andere Methode verwendet zum Erhitzen eine offene Flamme, die kurz in die Glasöffnung gehalten wird.

Schröpf-Behandlung

Das Verfahren stammt in der beschriebenen Form aus dem klassischen Altertum (griechische und ägyptische Ärzte), es war in ähnlicher Form aber auch bei den alten Chinesen bekannt. Die theoretische Grundlage war ursprünglich die Humoralpathologie, die Erkrankungen auf ein Zuviel an schlechten Säften (humores) im Körperinneren zurückführte. Diese Säfte sollten von den Schröpfköpfen ausgesogen werden. Es ist interessant, dass unabhängig von der europäischen Geschichte auch die Schamanen vieler Naturvölker ähnliche Krankheitstheorien entwickelt haben – sie praktizieren das “Aussaugen” böser Geister und Miasmen bis heute.

Im Denken der Chinesischen Medizin werden mit dem Schröpfen pathogene Energien wie Hitze, Kälte, Wind und Feuchtigkeit aus dem Körper ausgeleitet werden. Moderne Therapeuten greifen oft zu Erklärungsmodellen mit westlich-wissenschaftlichem Ansatz. Sie vermuten z.B., dass am Rücken Reflexzonen gereizt werden, die ihrerseits auf innere Organe und Organsysteme einwirken sollen.

Schröpf-Behandlung

Schröpfen wird von den Anhängern des Verfahrens gegen eine Vielzahl von Beschwerden eingesetzt, u.a. Migräne, Rheuma, Lungenkrankheiten, Bandscheibenprobleme, Hexenschuss, Gelbsucht, Nierenschwäche, Bluthochdruck.

Nach der Behandlung spürt der Patient eine länger anhaltende Wärme an den geschröpften Punkten.